Nr. 6 Zl.Septemb. 1915 Preussischer Fahneneid. KAMERADEN Schriftleitung Gefr. W. Neuhaus, 1. Kompagnie Landsturm Bataillon Hersfeld z. Zt. Aalst (Belgien). Die Zeitung erscheint am 1. 11. und 21. jeden Monats. Bezugsbedingungen auf der letzten Seite. AALST (Belgien). Ich habe dem König von Preussen geschworen Einen leiblichen Eid. Der König von Preussen hat mich erkoren Zum Heifer im Streit. Wer will dem König von Preussen schaden, Den will ich vor meine Waffen laden Vor Tau und Tag, bei Nacht und Tag. Die Hand führt guten, gerechten Schlag, Die zum Schwur auf des Königs Fahne lag. Der König von Preussen hat viele Hasser Durch alle Welt. Sie haben tiickisch zu Land und Wasser Sein Grab bestellt. Sie sollen zusammen zuschanden werden Der König von Preussen hat auf der Erden Schwertwachter und Getreue genug. Trotz Feindes List und Lug und Trug Ueber die Welt hin geht sein Siegeszug. Von uns wird keiner die Treue brechen Und keiner den Eid. Wir wollen ihn schützen und wollen ihn rachen, Wir tragen sein Kleid. Wir sind dem König von Preussen verschworen Mit Leib und Seele, wie wir geboren. Wer auf die preussische Fahne schwört, Hat nichts rnehr, was ihm selber gehort Weh dem, der des Königs Wege stört Der König von Preussen kann ruhig gehen, Wohin 's ihm gefallt. Soweit seine seidenen Fahnen wehen, 1st sein die Welt. Wir haben auf seine Fahne geschworen, Von unserm Eid geht kein Wörtlein verloren. Sein ist die Nacht, sein ist der Tag. Die Hand führt guten, gerechten Schlag, Die zum Schwur auf des Königs Fahne lag. Walter Flex. Nach einem Jahre im Kampfe gegen unge- heuere Uebermacht steht das deutsche Reich unerschüttert da. Gewaltige Gebiete haben wir besetzt, jeder neue Tag bringt neue Erfolge un- serer Waffen. Aber auch wirtschaftlich sind wir Dank unserer hervorragenden Organisation nicht niederzuringen. Mit Neid und Bewunderung sehen unsere Feinde auf unser Vaterland, das nie starker war als nun, wo es ganz und gar sich auf seine eigene Kraft verlassen muss. Nun gilt es, den Krieg zum siegreichen Ende zu führen. Dazu gehort Geld. Das Reich fordert auf, für die 3. Kriegsanleihe zu zeichnen. Jeder, der auch nur ein paar hundert Mark gespart hat, kann und muss mithelfen. Denke niemand, class die Summe zu gering sei, die er zeichnen kann. Viele Wenige machen ein Viel Denke jeder daran, das es keine sicherere Geldanlage gibt als eine Anieihe, die durch das Deutsche Reich garantiert wird, und keine besse- re,denn sie wird ihm jahrlich 5% Zinsen bringen. Denke jeder daran, welchen Eindruck es auf unsere Feinde machen muss, wenn sie uns auch financiell wohl gerüstet sehen, das wird den end- gültigen Sieg erleichtern und beschleunigen. Denke jeder daran, dass in dieser gewaltigen Zeit alle unsere Krafte dem Vaterlande gehören mtissèn. Und wenn unsere Brüder da vorn ihr Herzblut daran geben, so sollten wir wenigstens mit unserem Gute helfen. Jeder Sparpfenmg gehort dem Vaterlande. Wie die in den Spar- oder Darlehnskasse in der Eleimat niedergelegten Gelder flüssig gemacht werden können, darüber kann jeder Kamerad bei seinen Vorgesetzten Auskunft erhalten. Zeichnungen von Soldaten aus dem Felde werden bis zum i. Novbr. auf allen Kompagniestuben entgegen genommen. Kameraden Zeichnet die 3. Kriegs- anieihe!

Digitaal krantenarchief - Stadsarchief Aalst

Landsturm | 1915 | | pagina 1