Nr. 9 21. Oktober 1915 Zum Hohenzollern-Tage. Hie gut Zollern ailerwege (Jit Schriftleitung Gefr. W. Neuhaus, 1. Kompagnie Landsturm Bataillon Hersfeld z. Zt. Aalst (Belgien). Die Zeitung erscheint am 1. 11. und 21. jeden Monats. Bezugsbedingungen auf der letzten Seite. AALST (Belgien). (21. Oktober 1915). Fünfhundert Jahre sind's, da hat im Havelland Auf eines Fiirsten Haupt gelegt sich Gottes Hand. Hat tiefen Segens voll ihn und sein Haus geweiht Zu Führern unsers Volks durch Nacht zur Herrlichkeit. Der Segen blieb und wuchs, es erbt ihn Sohn auf Sohn, Umspieite goldnen Scheins die Hohenzollernkron, Gab Weisheit ihrem Geist und hellen weiten Bliek Und wendete in Licht das dunkle Missgeschick. Den Herzen gab er Mut und nieerlahmte Kraft, Dass sie gen Trotz und Wahn des Landes Wohl geschafft. Er rauschte siegeshell in ihren seidnen Fahnen, Goss in des Volkes Seele heimlich stolzes Ahnen, Und fiihrt nun wunderbar in unerhörtem Ringen Mit heilger Glaubenskraft die deutschen Mannerklingen. Und nur noch eine Weil, es sinkt der Feind, getroffen, Der Segen sich erfiillt, weit über alles Hoffen. Ja, nur noch ein WeilDie Wolken werden weichen, Erschauernd steht die Welt vorGottes Hand und Zeichen! - - Fünfhundert Jahre sind's Es ging uns hell voraus, Ein Stern voll Trost und Glück, das Hohenzollernhaus. Herr, bleibe fort und fort bei ihm mit Deinem Segen, Er führe unser Volk auf seinen fernsten Wegen. Aalst (Belgien) W. Neuhaus. Der 21. Oktober soli der schlichte Gedenktag sein, der dies Wort in die dankbare Erinnerung des ganzen deutschen Volkes eingrabt. Vom 21. Oktober 1415 bis zum 21. Oktober 1915, welch' eine ereignisgewaltige Spanne geschichtlich grosser Zeit fiir das Schicksal eines starken Volkes, das in ernster, kampfumtobter Gegenwart das Erbe ruhmreicher Vergangenheit mit altbewahrtem Heldentum verteidigt und damit die Heldenbahn frei macht fiir eine strahlende Zukunft. An der Spitze dieses Volkes aber steht ein Fiirstenge- schlecht, das in fünfhundertjahriger Herrschertatigkeit sich ein Anrecht auf die unverwiistliche Liebe seiner Untertanen erworben hat. Das Hohenzollernhaus hat dem Vaterlande die Manner gestellt, die wir als die Gründer und Einiger des deutschen Reiches kennen. In dunklen Schicksalsstun- den, in glanzvollen Ruhmestagen, an entscheidenden Wende- punkten der deutschen Geschichte ragen reckenhafte Fürsten- gestalten vom Hohenzollerngeschlecht hervor eng verwach- sen mit dem Wohl und Wehe der deutschen Nation. Wieder ist eine Zeitenwende für Deutschland angebrochen. Wieder hat sich ein einiges deutsches Volk urn seine Fürsten und Führer geschart, urn feindlichem Ueberfall auf Freiheit und Ehre in altgermanischer Mannentreue zu trotzen mit heili- gem Zorn. Es schaut auf in unbeugsamem, ungebrochenem Mut zu seinem obersten Herzog, der seinem Volk im Riesen- kampf vorangeht. Unser teurer kaiserlicher Herr fiihrt weiter das Werk seiner stolzen Ahnen mit seinen treuen Bundes- genossen. Deutschland zittert nicht unter Blut und Tranen, sondern vertraut auf Gott, seine herrlichen Führer und seine Kraft. Der Zollernaar regt seine Schwingen vom Fels zum Meer. Siegesgewiss blickt Alldeutschland empor zum Kaiserthron. Es weiss sein Geschick nachst Gott wohlge- borgen in der starken Hohenzollernhand und wieder klingts und singts durch die deutschen Gaue Hie gut Zollern allerwege. Lieb Vaterland magst ruhig sein. Der 21. Oktober 1915, ein HohenzollerntagEr lenkt die Gedanken zurück in unsere deutsche Vergangenheit, zu dem Werden und Wachsen des deutschen Gedankens in Deutsch land, in Europa, in der Welt. Vom Kurhut zur Kaiserkrone So ist der oft rauhe und dornenvolle Weg des Hohenzollern- geschlechts aufwartsgegangen, eng verbunden mit ihres Volkes Leid und Freud. Es schenkte in seinen fiirstlichen Persönlichkeiten unserm Volke Manner, deren höchste fürstliche Tugend ein tiefgründiges Pflichtgefühl war, einzu- stehen mit ihrer ganzen Kraft für ihres Volkes Heil und Gedeihen. Als einst in mittelalterlichen Tagen der erste Hohenzoller Friedrich aus der Hand des damaligen Kaisers Sigismund die kleine verödete und verwahrloste Mark Bran- aasasiiaassassBBBBBBBBBs

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