Landsturm=Briefkasten ORGELVORTRAG Feuer sag' ich Plagt Ilia Feuer, ja spricht er Denn ich will mir eine Pfeife Tabak anmachen. Ei, den Kerl reiten Legionen He. Liese ruf ich das Maedchen, und waehrend der Kerl sich die Pfeife stopft, schafft das Mensch ihm Feuer. Na sagt der Kerl die Pfeife, die er sich angeschmaucht, im Maul Nun sollen doch die Fran- zosen die Schwerenot kriegen Und damit, indem er sich den Hut in die Augen drueckt, undzum Zuegel greift, wendet er das Pferd und zieht von Leder. Ein Mordskerl sag' ich ein verfluchter, verwetterter Galgenstrick Will Er sich ins Henkers Namen scheren, wo Er hingehoert Drei Chasseurs sieht Er nicht halten ja schon vor dem Tor Ei was spricht er, indem er ausspuckt und fasst die drei Kerls blitzend ins Auge. Wenn ihrer zehn waeren, ich fuercht' mich nicht. Und in dem Augenblick reiten audi die drei Franzosen schon ins Dorf. Bassa Manelka ruft der Kerl. und giht seinem Pferde die Sporen und sprengt auf sie ein sprengt, so wahr Gott lebt, auf sie ein, und greift sie, als oh er das ganze Hohenlohische Korps bin ter sich haette, an dergestalt, dass, da die Chasseurs, ungewiss, ob nicht noch mehr Deutsche im Dorf sein moegen, einen Augenblick, wider ihre Gewohnheit, stutzen, er, mein' Seel', ehe man noch eine Hand umkehrt, alle drei vom Sattel haut, die Pferde, die auf dem Platz herumlaufen, aufgreift, damit bei mir vorbeisprengt, und Bassa Teremtetem ruft, und Sieht Er wohl, Herr Wirt und Adieus und Auf Wiedersehn und lloho lioho hoho So einen Kerl, sprach der Wirt, babe ich Zeit meines Lebens nicht gesehen Die A r t e n der Neutralitaet. Da san amal a paar Bauern im Wirtshaus g'sessen und ham g'redt na, mein Gott, von was red'n denn jetzt die Leut im Wirtshaus vom Krieg ham's natucrlig'redt. Da hat der Huababauer g'sagt doe G'schicht mit dera Neitralided, die tut er halt gar no net vastehn. Un was der Bada is, der vasteht sich grad sakrisch auf solchene Sachen, der hat does dene Bauern nacha a so erklaert Also passt's auf, Manna, hat er g'sagt. Du, der Huababaua und Du, der Schmied Wastl, ihr fangtjs jatzt da im Wirtshaus z'raff'n an. Dann seid's oes die kriegfuehren- den Maechte. Und wenn jatzt die andan dasitz'n und Euch zuaschaug'n doer san die Neutralen. Jetzt holt sich der oa oder ander an Steck'n her oder sunst wos, damit a glei was hat zum Zuahau'n, wenn's pressiert, does hoasst ma die bewaffnete Neutralitaet. Wenn jetzt der Seppl sein'm Spezi, dem Huababauan, an Steck'n umilangt, damit der den Schmied Wastl besser verdreschen kanh, woasst, weil der Seppl selber koa Schneid hat zum Mitraff'n, dann es does die wohlwollende Neutralitaet. Jetzt hat aba der Seppl a Wuat kriegt auf den Malefiz- bada und hat cam a paar richtige g'langt Na, kurz und guat, es is a grosse Rauferei word'n und der Hausknecht hat's alle miteinand aussi g'schmissen. Wiss draussen g'leg'n san, da hat sich der Bada an Buckel g'rieb'n und hat g'sagt Und da Hausknecht, does is die strikte Neutralitaet. Liller Kriegsztg. Ein Bataillon dei' Bayern stuermt nachts eine Bergfeste in den Vogesen. Mit Eisstollen an den Fuessen, das Bajonett in der Faust, geht es den fast senkrechten Hang hinauf. Allen voran der Bataillonsfuehrer. Ihm buchstaeblich auf den Fersen ein staemmiger Musketier. Ploetzlich stockt die Bewegung. Ein Eisenhagel fegt ueber den Bergrand. Fest klebt die Truppe an den Stein- waenden. Zwei Minuten vergehen. Fuenf Minuten. Zehn Minuten. Da hoert man die Stimme des Musketiers I bitt ghorsamst, Herr Major, bal's no lang dauert, nacha san's so guat undgengen's von moan Kopp 'nab Fettlose Tage. Drauss' im Reich die gute Mutter Frau Germania jetzt spricht Kinder, knapp sind Felt und Butter, Einschraenkung ist deshalb Pflicht Und mit willigen Gebaerden Leisten alle gern Verzicht. Alle duerfen duenner werden, Nur die dicke Berta nicht Ein General geht am Abend zwischen den Baracken, Unter- staenden und Pferdestaellen persoenlich auf Patrouille, uni sich zu ueberzeugen, ob sein Befehl, nachts kein offenes Licht sehen zu lassen, auch befolgt wird. Da streicht auf einmal ein Laternlein zwischen den Huetten herum. He, wer da ruft der General. Jo, jo, sag du z'erscht, wer dort isch ruft es auf gut badisch zurueck. Hier Exellenz Sch. komm einmal herueber. Jo, kannsch d'r ibilde Hier Koenigliche Hoheit Herzog Albrecht von Wuerttemberg 1 Komm du z'erscht rueber Da ging der General hinueber zu dem Laternensuender,einem witzigen Pionier, der in der Nacht meinte, einen aehnlichen Spassvogel vor sich zu haben und ihn uebertrumpfen zu koennen meinte. Er wollte in den Boden sinken, als er die kleine Exellenz vor sich sah. In der Nordsee. (Matrose auf einem Unterseeboot zum andern Du suchst woll den Beherrscher der Meere Denn verdirb dir man bios die Oojen nich An alle Einstnder von B i 1 d e r n. Leider war es uns bisher nur ganz selten möglich, eigene Bilder zu bringen, da die eingehenden Abonnementsgelder nur gerade eben die Herstellungskosten der Zeitung decken. Durch eine gütige Zu- wendung, fiir die wir auch an dieser Stelle herzl. danken, sind wir aber nun in der Lage, schon von der nachsten Nummer ab, die eingesandten Bilder nach und nach zu verwerten. Wir bitten um weitere Einsendungen von Bildern aus dem Leben beim Landsturm und in der Etappe. des Gefr. A. Fischer, I. Comp. Hersfeld AM DIENSTAG, 23. NOVEMBER 1915 S Nachmittag 2 1 /4 Uhr. St Martinskirche Aalst. Leitspruch Seele, vergiss sie nicht, Seele, vergiss nicht die Toten. 1. Trauermarsch Chopin. a 2. Wie sie so sanft ruhn Orgelbearbeitung. 3. Klage S. De Lange. 4. Vorspiel über Wenn ich einmal soil scheiden Bach. 5. Fantasie über den Auferstehungschoral Wachet auf Volckmar. Alle Kameraden sind frdl. eingeladen. Eingang von 5 der Rosmaringasse aus. ^4|»EBSfi2BHiBsst;GaxcBB>RiiiiiiiiiiiiaiaiBiiiaaa>cd3RBiB'^

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Landsturm | 1915 | | pagina 8