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Allerlei Fröhïiches "für die I
Landstur m=W achstuben
0 diese Landstürmer
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FEST-MUSIK
horsams vorgehen werde.
Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, dass
nur Bekleidungs-, Ausriistungs- und Gebrauchsgegenstande,
die sich im rechtmassigen Besitz des Absenders befinden und
nicht im Zollausland zum Zwecke der Versendung ange-
kauft sind, also z. B. überhaupt nicht Lebensmittel, beför-
dert werden dürfen ebensowenig Gegenstande, die hier in
Belgien gekauft sind, einerlei, ob der Absender bereit ist,
dafür Fracht oder Zoil zu zahlen oder nicht. In Belgien
gekaufte Gegenstande dürfen also nur in die Heimat ge-
schickt werden, wenn ihre Versendung mit der Post möglich
ist.
AUS DEM GOUVERNEMENT:
Deutscher Landsturm als Retter in Feuersnot.
Am 18. Dezember brach in der Frühe im Anwesen des
Sagewerksbesitzers Kuborn zu Bastnach ein Brand aus, der
urn 5 Uhr 40 Min. von dem Posten vor Gewehr der Wache,
Landsturinmann F e 1 d n e r1. Komp. Landst.- Batl. Ingol-
stadt, bemerkt und sofort dem Wachhabenden gemeldet
wurde. Dieser verstandigte ohne Verzug die Hauptwache,
die ihrerseits das Signal Feueralarm gab. Unter tatkraf-
tiger und zielbewusster Leitung des Offizier-Stellvertreters
Bah r nahmen die rasch herbeieilenden Unteroffiziere und
Mannschaften der 1. Kompagnie die Bekampfung des Feuers
sachgemass auf.
Wahrend die belgische Bevölkerung sich zwar zahl-
reich am Brandort einfand, dort aber untatig verharrte und
nur durch wiederholte kraftige Aufforderung zur Hilfsleistung
veranlasst werden konnte, verdient das Eingreifen der
Truppe alles Lob. Das Feuer war im Gebaude des Sagewerks
auf bis jetzt unaufgeklarte Weise ausgebrochen und fand in
dem aufgestapelten Holz reiche Nahrung. Es gelang aber
der anerkennenswerten Tatigkeit der Truppe, das Feuer auf
seinen Herd zu beschranken und die .benachbarten Wohn-
hauser, die anfangs stark bedroht waren, unbeschadigt
zu erhalten. Der Besitzer des Sagewerkes hat einen Dank
brief an den Kreis-Chef gerichtet, in dem er auch die er-
folgreiche Hilfe der Truppe hervorhebt.
Dem Offizier-Stellvertreter Bahr und
der 1. Kompagnie ist die Anerkennung Sr. Exzellenz
des Herrn General-Gouverneurs ausgesprochen
worden.
Am 19. December 1915, nachmittags brach in einem
Wohnhause in Bierghes, Provlnz Brabant, Feuer aus. Der
in der Nalie stellende Landsturmmann N e u h a u s, 2. Kom
pagnie Landst.-Inf.-Batl. Mühlheim a. d. Ruhr bemerkte
rechtzeitig den Brand, alarmierte die dort befindliche Feld-
wache, welche sofort unter Leitung des Sergeanten
Deutsch mit den verfügbaren Mannschaften in energi-
scher und zweckmassiger Weise Löscharbeiten vornahm.
Es war zwar nicht möglich, das Haus selbst zu retten, doch
konnte der gesamte Hausrat geborgen und ein Uebergreifen
des Feuers auf die Nachbarhauser vermieden werden. Die
mannliche belgische Bevölkerung musste durch die Feld-
hüter und Unteroffiziere zur Hilfeleistung gezwungen
werden.
Dem Sergeanten Deutsch und den beteiligten
Mannschaften wurde die Anerkennung Sr. Exzellenz
des HerrnGeneraigouverneurs ausgesprochen.
Hierzu bemerkt der Belg. Kurier noch folgendes
In beiden Fallen dasselbe Bild Die Einwohner und Nach-
barn, die doch die gegebenen Helfer waren, stehen untatig da,
stecken die Hande in die Taschen und körinen erst mit zarten
einladenden Worten zum Zugreifen bewogen werden, wahrend
die Barbaren ohne Zögern tatkraftig eingreifen und jedes
weitere Umsichgreifen des Feuers verhindern. Aber ist's nicht
in allem so mit unsern belgischen Gastfreunden Nehmen
sie nicht alles, was ihnen notwendig erscheint und ihnen durch
unsere Verwaltung gewahrt wird, als etwas Selbstverstandliches
hin Man denke nur an den Unwillen, als die belgischen
Bahnangestellten in Mecheln nicht arbeiten wollten, nur an die
Lebensmittelversorgung, die Sicherstellung der Erntevorrate, von
denen erst vor kurzem ein eingeweihter Belgier sagte, sie ware
von den eigenen belgischen Landsleuten auf das schmahlichste
vernachlassigt, und es würde die Notlage der Stadtbewohner von
eigennützigen Landsleuten noch mehr ausgebeutet werden, wenn
nicht unsere Verwaltung kraftig und zielbewusst zugegriffen hatte
und noch ein wachsames Auge auf alle einschlagigen Zweige be-
hielte. Man denke auch an den Rechtsschutz, die sinkende
Anzahl der epidemischen Krankheiten, und die auffallend geringe
Anzahl der Diebstahle, die doch in Kriegszeiten sonst im umge-
kehrten Verhaltnis zu stehen pflegen, und es wird jeder denkende
Belgier sagen mussen, dass er mit den bestehenden Zustanden
recht zufrieden sein kann.
iBaBaaBaBBBBaBBaaaaBBBBBaaBaBaBBBaBaBBBBBBBBBBa
Auf unserer Wache beobachtete ich einen Kameraden, der,
obschon er mit Lesen beschaeftigt war, scinem Koerper von Zeit
zu Zeit einen energischen Ruck gab. Ich vermutete, dass ihn
irgendein koerperlicher Schmerz peinigte und fragte teilnehmend
danach. Ach watt sagte er mir fehlt nichts. Weisste, dat
kommt davon, indem dass ich mir eene Kriegstaschenuhr jekooft
habe vor drei Mark. Die muss ich alle Naselang schuetteln
Einer unserer Kameraden war laengere Zeit in Gent im
Lazarett gewesen. Als er zurueckkam wusste er natuerlich allerlei
zu erzaehlen. Dass die Schwestern auch gerne trinken, das
habe ich schon gemerkt. Und sogar morgens ganz frueh. Denn
die eine sagte mal zu einer anderen Du heute bin ich ganz
nuechtern zum Dienst gekommen
Vor ein paar Tagen konnte ich folgende Unterhaltung
zwischen zwei Landstuermern belauschen:,,Weisst du auch.warum
die Postkutsche gelb angestrichen ist Nee Na,
denn pass mal auf. Gelb ist die Farbe des Neides. Der Neid aber
ist eine Leidenschaft, und weil nun die Postkutsche die Pakete
zu den Leiten schafft darum ist sie gelb.
MITTWOCH, den 26. JANUAR 1916, nachmittags 3 Uhr,
in der St Martinuskirche zu Aalst.
zur Feier des Geburtstages Sr. Majestat des Kaisers.
Ausführender Gefr. Fischer, 1. Komp. Hersfeld in Aalst.
1. Festvorspiel unter Benutzung von Motiven a. d.
Meistersingern von Wagner.
2. Orgelchoral: Ein feste Burg Reger.
3. Adagio Mendelssohn.
4. V a r i a t i o n e n für Orgel über
Deutschland über alles Lux.
5. D a n k g e b e t a. d. Altniederlandischen
Volksliedern (Orgelbearbeitung) Kremser.
Eintritt zur Kirche nur von der Rosmaringasse aus.
Zur Deckung der Unkosten wird ein Betrag von 10 Pfg.
erhoben.
Nachdruck der durch bezeichneten Beitrage ist nur mit
genauer Quellenangabe Landsturm (Aa 1 st-B&igienp*
erlaubt. /v