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Gedanken ist es ihnen auf ein Stündchen zu Mute gewe-
sen, als ob sie daheim waren in der einfachen Dorfkirche
oder dem ragenden gotischen Dome der Heimatsstadt.
Am Graslei (Quai aux Herbes.)
Wer einmal in Gent war, sollte sich auch für ein Vier-
telstündchen oder wenn es die Zeit erlaubte wieder-
holt für ein paar Augenblicke in die Schönheit des Blickes,
den man von der Michaelisbrücke auf das alte Gent geniesst,
versenkt haben. Das ist eins jener Stadtebilder, die einzig £in
ihrer Art sind und deren Herrlichkeit sich für das Leben
unverwischbar der empfanglichen Seele einpragt.
Vorunseren Füssen fliesst der Leie-Kanal, nnissige Last-
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kahne ruhen aus auf seiner stillen Flut. Am diesseitigen üfer
(am Kornlei) harrt Karren an Karren. Sonst standen ihre
Rader nicht still, die Güter herbeizuholen oder abzufahren
nun halt die Hand des Krieges auch ihre Speichen fest.
Ruhig ist es geworden am Graslei. Die alten prachtigen
Giebelhauser spiegein sich im dunkeln Wasser. Da ist das
breite Stapel h aus (maison de l'Etape) mit seinem
rauchgeschwarzten Gesicht. Es entstand in romanischer Zeit,
im 13. Jahrhundert, und seine Stirnmauer hat wiederholte
Brande, so noch den letzten vom Jahre 1896, glücklich über-
standen. Ein ganz kleines Hauschen daneben, das im Keiler
noch romanische Saulen hat, kann neben seinem grossen
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