5 Allerlei Fröhliches filr die j j Landsturm=Wachstuben 0 diese Landstiirmer Aus vlamischen Almanachen. liie^s es. Warura fragte ich. Weil sein Valer in der Schlacht bei 1 annenberg gefallen istwar die Antwort. I nd als ich mich in herzlichem Mitgefuehl dem vaterlos gewordenen Knaben zuwandte, schaute ich in ein junges, ernstes Gesicht, dessen hraune Augen stolz aufleuchteten. Muede bin ich, geh zur Ruh, Schliesse beide Augen zu, Englein, komrnt und haltet Wacht Ueber mir die ganze Nacht hat die kleine Aenne soeben rait gefalteten Haendchen andaechtig gebetet undsich in ihrem schneeweissen Bettchen behaglich ausgestreckt. Nun gibt es noch einen Kuss von Mutti, wie jeden Abend, und dann heisst es Jetzt wird artig eingeschlafen Da hebt die Kleine noch einraal den blonden Locken- kopf vom Kissen erapor und ruftMutti Was gibt's denn noch Ach, Mutti, ich will doch lieber die Engel nicht mehr bitton, dass sie zu mir kommen und mich in der Nacht bewachen Warum denn nicht, Mausi .la, sieh mal, ich hab's doch wirklich gar nicht noetig. Du schlaefst ganz dicht bei mir, und ich fuerchte mich kein bisschen. Die sollen lieber alle zu den armen Soldaten hinfliegen, dass die nicht totgeschossen werden in der Nacht. Wer weiss, ob der liebe Gott im Himmel so viele Rngelchen hat, dass er zu jedem Soldaten eins schicken 'iann Adelheid Stier, Aus der Deutschen Dichter-Kriegsgabe (Verlag Perthes, Gotlia). Schlau ueberlegt. Ein neuer Buergermeister wollte aneinem Sonntageine Feuerwehr-Uebung abhalten. Er liess fol- gendes bekannt machen Wenn es am Morgen regnet, findet die Uebung nachmittags statt. Sollte es aber am Nachmittag regnen, so ist sie am Morgen. Neue Erfindung. Jan, was machtst Du da? Du gibst den Huehnern kochendes Wasser Ach, Herr, ich will nur sehn, ob sie nun auch harte Eier legen. AusGewohnheit. Ich begreife nicht, sagte ein Kut- scher, was dem Pferde fehlt. Es hat diesen Morgen genug zu trinken bekommen und bleibt doch bei jeder Pumpe stehn. Nun das geschiedt nicht aus Durst, sondern aus Ge- wohnheit. Wieso Es war frueher bei einem Milchhaendler. Boese Frage. Pfui, Sophie, Du musst nicht solche haesslichen Gesichter schoeiden. Du wirst davon noch ein ganz abscheuliches Angesicht bekommen Tante, hat Du denn auch frueher Gesichter geschnitten In Antwerpen. Junger Herr.: Wieviel wollen Sie fuer das Zimmer monatlich haben Gastwirt40 Franken, mein Herr. So. Haben Sie auch einen Stall dabei j Einen Stall Kommen Sie denn mit einem Pferd O nein, ich will nur den Esel hineinstellen, der Ihnen fuer das elende Zimmer 40 Fr. bezahlen wird. Beinahe ausverkauft. Ein Bauer kam versehent- hch in das Buero eines Geldwechselers. Ach entschuldigen Sie, mein Herr, sagte er, was haben Sie eigentlich zu verkaufen. Der Wechsler wollte sich ueber den Bauer lustig machen und sagte kurzweg Eselskoepfe Nun erwiderte mein Baeuer- lein, ohne mit der Miene zu zucken, ,,da haben Sie ja fast aus verkauft. Ich sehe nur noch einen hier. Wie er zur Schule kam. An einem Wintermor gen kam ein Junge sehr spaet zur Schule. Ach"; Herr Lehrer sagte er zu seiner Entschuldigung, es ist ein solches Glatteis draussen, dass ich bei einem Schritt vorwaerts zwei Schritte zurueckrutschte. Wie Du luegen kannst fuhr der Lehrer auf, auf die Weise waerst Du niemals hierhergekom- men - Das habe ich tptch gedacht fuhr der Junge un- erschuettert fort, darum kehrte ich um und wollte nach Haus gehen und so bin ich hierhin gekommen. Aus der Schule. Lehrer Warum bitten wir um unser t a e g 1 i c h e s Brot Kind Wenn wir fuer eine Woche oder gar fuer ein ganzes Jahr bitten wuerden, sollte das Brot zu alt sein. Er ist fremd. Ein Baecker hatte sich verschlafen, sprang aus dem Bett und eilte noch schlaftrunken ans Fenster. Es war schon einigermassen hell auf der Strasse. Da rief er einem Voruebergehenden zu Ach hoeren Sie mal, komrnt die Helligkeit vom Mond oder der Sonne Ich weiss das nicht war die Antwort, ich bin selbst hier noch fremd." Das war zu jener Zeit, als unsere Truppen Serbien erober ten. Ein Landstuermer stand vor der Tafel, an der die neuesten Kriegstelegramme angeheftet werden Donnerwetter sagte er, es ist doch schrecklich. was alles den Soldaten zugemutet wird. Nun muessen sie gar den Feind im Wasser verfolgen Wieso fragte ein anderer. Sieh, hier steht doch Der Feind ist auf der ganzen Linie zurueckgeworfen, die Verfolgung im F I u s s e Auf der Wachtstube sind die Kameraden eifrig am Skaten. Ein dicker Hecht fuellt die Luft. Mit diesem ewigen Rauchen, werdet Ihr Eurer Gesund- heit noch schaden meint da einer, der's Rauchen nicht vertra gen kann. Bloedsium knurrt da einer der Skatbrueder, ich habe einen Onkel, der raucht den ganzen Tag und ist nun schon ueber 80 Jahre Nun aber komrnt der andere in Eifer Wer sagt Dir aber, dass er nicht vielleicht schon 90 Jahre alt waere, wenn er das Rauchen gelassen haette 1! Einige Landstuermer haben in Ostende zum erstenma! in ihrem Leben im Meere gebadet. Woher komrnt es wohl fragt der eine, dass das Wasser so salzig ist Mensch, das ist doch begreiflich bei den vielen Heringen, die darin rumschwimmen 1 Nachdruck der durch bezeichneten Beitrage ist nur mit genauer Quellenangabe Landsturm (Aalst-Belg ien) erlaubt.

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Landsturm | 1916 | | pagina 8