Allerlei Fröhliches für die
Landsturm=W achstuben
Verkauf derselben wirdfuor das Etappengebiet vont 1. Juni
ah verboten.
Oelschlagereien. Mit Gueltigkeit vora 10. Maerz ab
wird der Betrieb saemtlicher Oelsehlaegereien des Etappen-
gebietes verboten.
Verschiedenes. Aus einer Reihe von Verordnungen, die
bisher nur fuer das Gebiet des General-Gouvernexnents gal
ton, nun aber auch i'uer das Etappengebiet der 4. Armee in
Wirksamkèit gesetzt werden, erwaehnen wir fölgende
Die Errichtung von S c h i e d s g e r i eb ten fuer Miets-
angelegen heiten wird neu geregelt. Der Ueber-
zoll i'uer die aus dem Ausland in das besetzte belgische Ge-
biet eingefuehrte Margarine wird aufgehoben. An der
Grenze wird nur eine Verbrauchsabgabe von 5 Francs fuer
100 kg erlioben. Die Einfuhr von Blei- und Bunt-
stiften aller Art ist in das besetzte belgische Gebiet zollfrei
zugelassen. dagegen die von franzoesischem Z i g a-
rettenpapier verboten. Die Einfuhr von phot o-
graphischen Platten und Sb hall platten
ist falls sie nicht aus Deutschland kommen untersagt.
Kriegsfruehlingsfragen. Zu welchen Waffen-
gattungen gehoeren der Spargel, der Kaese und das unreife Obst
Der Spargel zur Artillerie, denn er schiesst, der Kaese zur
Infanterie, denn er laeuft, das unreife Obst zur Kavallerie, denn
es b e r e i t e t Unbehagen. Ulk
Berliner Landwehrhumor. Vom Humor der
Berliner Landwehrgibt Herr von Strantz in seinem Erinnerungen
ein drolliges Beispiel. Als im deutsch-oesterreichischen Kriege
von 1866 einige Bataillone der preussischen Landwehr zur Beset-
zung Dresdens verwandt wurden, hatte man fuer die Berliner
Landwehr alte Uniformen aus den Befreiungskriegen. benutzt
statt der Helme hatten die Leute die alten, mit Wachstuch ueber-
zogenen und mit dem Landwehrkreuz versehenen Muetzen mit
den bekannten grossen Schirmen Als nun eines Tages der
Hauptmann einer Kompanie den Dienst fuer den folgenden Tag
verkuendete Morgen frueh 6 Uhr hat die Kompanie anzu-
treten trat ein Berliner Landwehrmann vor und meldete
Herr Hauptmann, det jeht aber nich Weshalb nicht
fragte ebenso streng wie erstaunt der Kompagniechef. Unter die
Muetzenschilder wird's ja erst um 8 Uhr Dag antwortete der
Berliner.
Aus der Instruktionstunde. Der Wacht-
meister laesst sich von den neuen Rekruten verschiedene Pferde-
rassen nennen. Nachdem schon viele Arten aufgezaehlt sind, wagt
auch der Rekrut Lehmann aufzustehen.
Wachtmeister Na, Lehmann, was weisst du fuer Pferde
Lehmann Blumento-Pferde, Herr Wachtmeister.
Wachtmeister Was fuer Dinger? Wo hast du denn die
Sorte her
Lehmann Aus meiner Zeitung, da stehen sie taeglich
angeboten.
Wachtmeister So, dann zeig' mir das Blatt mal her
Lehmann geht an seinen Spind, und der Wachtmeister liest
Taeglich billig abzugeben Prima Blumentopferde.
Uffz. Alfred Harms.
Wacht im Osten.
Unteroffizier (beim Schwimmunterricht1 Nu hoer'n Sie
aber mit dem Wasserschlucken bald mal auf, Huber, die andern
wollen ooch noch schwimmen. Berl. III. Ztg.
D a r u m HuberWeisst du, warum die Militaermusiker
keine Schiessgewehre haben
LoistNa.
Huber Du bist aber a Tapp Weisst' denn net, dass es
ausdruecklich heisstSpiele nicht mit Schiessgewehr
Uhrspruengliches. - Der allgemeine Hexensprung, den
auf obrigkeitliche Anordnung die Uhren im ganzen deutschen
/?eich in der kommenden Walpurgisnacht ueber die letzte April-
stunde hinweg in den Wonnemond hinein zu machen haben.
wjrd ohne Zweifel zu einem ausgiebigeren Genuss und zur vor-
teilhafteren Ausnuetzung der Sommermonate fuehren Was jedoch
nicht ausschliesst, dass sich, namentlich in der ersten Ueber-
gangszeit,allerlei kleine Wirrnisse und Konflikte aufweisen lassen
werden, die auf jenen anbefohlenen Uhrsprung zurueckzu-
fuehren sind. In einen solchen Konflikt ist, wie uns aus dent
Holsteinischen geschrieben wird, schon jetzt der Landmann
Rasmus Rasmussen geraten, ein zwischen Geest und Marsch
ansaessiger Bauer alten Schlags, der gewohnt ist, die Anordnun-
gen der Obrigkeit mit peinlichter Gewissenhaftigkeit zu befolgen,
zugleich aber in dem Ruf eines Schalks steht, der sich unter
Umstaenden duemmer anstellt als er ist Dieser Tage liess
Rasmus Rasmussen sich in dringlicher Angelegenheit beim Landrat
seines Kreises melden. Der Landrat empfing den Bauer freundlich
und fragte Na, Rasmussen, was haben Sie denn Rasmus
sen laesst die Muetze vor der Magengegend zwischen den Fingern
beider Glieder kreisen und meint Tja, was ich sagen wollt',
Herr Landrat, das ist man von wegen den verflixten Uhren. Ich
wollt' man fragen, was die nu a 1 1 e 'ne Stunde vorgedreht wer
den muessen zu Maitag -- Aber gewiss doch. erwidert
der Landrat, die Verordnung gilt natuerlich fuer alle Uhren im
ganzen deutschen Reich. Rasmussen faehrt sich mit der Hand
ueber die Glatze Tja, Herr Landrat, das ist'n dolles Stueck
Arbeit. Ich hab' da auf mein' Hofstelle so'ne alte Uhr, noch von
mein' Grossvadder sein' Vater her und ich wollt' Herrn Landrat
man bloss fragen, was ich die nicht so bleiben lassen kann, wie
sie ist?" Der Landrat wird etwas ungeduldig Aber, nein,
Rasmussen, wozu denn Hat doch keinen Zweck. Wenn alle
Uhren vorgestellt werden, dann Tja, Herr Landrat,
meint der Bauer, denn so hilft das ja am Ende nix. Aber ich
sag' Ihnen, ist 'n boes' Stueck Arbeit. Herrgott Wieso
denn. Rasmussen Sie dreh'n den Zeiger einfach 'ne Stunde vor
und fertig ist die Kiste. So Und nun geh'n Sie nach Hause und
vergessen Sie nicht Tja, Herr Landrat denn muss
ich man den Mauerinann Bescheid sagen, dass der in
Dem Maurer fragt der Landrat erstaunt, ,,'was hat der
Maurer m!t Ihrer Uhr zu tun Tja, Herr Landrat,
erwidert Rasmussen und laechelt treuherzig, das ist ja man die
Uhr, die steht in meinem Garten auf'm Grasplatz, und ist auf'm
Postament aufgemauert aus Backstein mit Zement um herum
und so' ne Zeigers sind da garnicht an wie bei anderen Uhren.
Ich wollt' man sagen, die Uhr, das ist 'ne Sonne n uhr
so 'ne aus mein' Urgrossvater seine Lebzeiten her,
wissen Se. Köln. Zeitg.
Wïr <slipllpn a"e alteren Nr. unserer Zeitung (insbeson-
dere 2 und 3) zu hohen Preisen zu kaufen.
Schriftleitung.
Nachdruck der durch bezeichneten Beitrage ist nur mit
genauer Quellenangabe Landsturm (Aalst-Belgien)
erlaubt.