Allerlei interessante Zahlen.
Schliesslich aber verfertigte er ein Plakat, das
er an sein Bett heftete, auf dem in weithin
sichtbaren Ziigen zu lesen stand Das ist mein
Bett, darin hat niemand etwas zu suchen Am
anderen Tag aber fand er darauf die Bemer-
kung Ich habe auch Oottseidank nichts
drin gefunden
Da gab er seinen Kampf urn den Allein-
besitz seines Bettes resigniert auf.
Englischer Redner: Gentlemen
Der germanische Militarismus ist auf dem höch-
sten Gipfel seiner Unverschamtheit angelangt Er
beginnt uns bereits zur Nachahmung zu reizen.
(Jugend).
General Cadorna berichtet, seine
Truppen hatten mit prachtvollem Schwunge
angegriffen. Dabei vergisst er ganz zu erwahnen,
dass es die österreichischen Truppen waren,
die sie so prachtvoll auf den Schwung gebracht haben.
Erfolge der Lazarettbehandlung.
Von den in den Lazaretten des gesamten deutschen
Heimatgebiets behandelten Angehörigen des deutschen
Feldheeres kamen in Abgang, berechnet auf je 100 des
Abganges, als
1914 dienstfahig
gestorben
anderweitig
August
84,8
3,0
12,2
September
88,1
2,7
9,1
October
88,9
2,4
8,7
November
87,3
2,1
10,6
Dezember
87,8
1,7
10,5
1915
Januar
88,7
1,4
9,9
Februar
88,6
1,3
10,0
Marz
88,9
1,6
9,5
April
91,2
1,4
7,4
Durchschnitt
August 1914 bis
April 1915
88,5
1,9
9,6
Anderweitig in der vorstehenden Zusammenstellung be-
deutetDienstunbrauchbarkeit, Beurlaubung. Ein Teil von
diesen Leuten hat spater die Dienstfahigkeit wieder erlangt,
so dass die Zahlen der als dienstfahig Entlassenen in
Wirklichkeit etwas grosser als angegeben sind.
GesferTT sahich einen Landsturmmann, der herzhaft in
eine gute Thüringer Cervelatwurst hineinbiss, die ihm als
Liebesgabe aus der Heimat gesandt war.
Wie gut so eine Wurst schmeckt, meinte er das
merkt man doch so recht erst, wenn mansie isst.
Ein biederer Landstürmer, der recht viel vom Schlafen
hielt, hatte sich seine Falle in der belgischen Kaserne
aufs beste hergerichtet. Er hatte das frischeste Stroh in
seinem Strohsack, hatte die schönsten, weichsten Decken,
hatte sogar ein Bettuch, das er sich aus zwei ehemaligen
Tischttichern zusammengenaht und im Schweisse seines
Angesichts persönlich gewaschen hatte. So konnte er sich
getrost auch ohne Unterkleidung (keiner auf seiner Stube
getraute sich, ihm das nachzumachen) zur behaglichen Ruhe
ausstrecken. Leider konnte er sich diesen Genuss nur jede
zweite Nacht gönnen, die andere lag er auf der harten
Pritsche in irgendeinem der Wachlokale der Stadt. Nun
fand er zu seinem aufrichtigen Aerger des öfteren
Beweise vor, dasswahrend er draussen in Sturm
und Wetter seine Pflichten dem Vaterlande
gegenüber getreulich erfüllte einer der Kame
raden in seinem Bettparadies Quartier genommen
haben musste. Atle seine Ermahnungen, dass das
doch wenig kameradschaftlich sei, dass er sich
doch nicht die viele Arbeit fiir einen X belie-
bigen gemacht habe, dass jeder sich ja wenn
er sich nur der Mühe unterziehen wolle ein
ahnliches Lager haben könne, prallten ab an dem
geringen Verstandnis, das seine Stubengenossen
für seine Lage hatten. Einmal legte er sogar
Erbsen wohl verteilt unter das Bettucher fand
sie, als er von der Wache am anderen Mittag
zurückkehrte, wohl abgezahlt auf seinem Schemel
wieder vormit den Brennnesseln, die er hinein-
legte, schmiickte man ihm gar das Bild seiner
lieben Frau, das er an der Wand befestigt hatte.
AalstMarktplatz u. neues Stadthaus.