Zu unseren Bildern.
Bezug des Landsturm
ORGELVORTRAG
fahigem Deutsch auszudrückenden Art der Verletzung fol-
gendermassen abfasst Ich teile der Frau Hauptmann hier-
durch mit, dass Herr Hauptmann einen Schuss durch beide
Backen erhalten hat. Gesicht aber unverletzt
Deli.
Liller Kriegszeitung
Der Realpoiitiker. Wenn eener secht G o 11
strafe England", denn ist dat ja ganz schoin, aber
beeter is, wi helpt 'n büschen mit die U Bote nach.
Jugend
A Die Deutschen verstehen den Krieg besser als die
Franzosen B Kunststück, er ist ihnen doch auch zehnmal
e r k 1 a r t worden.
Die Deutschen haben geschworen, durchzuhalten bis
zum letzten Deutschen. Die Englander haben erklart, sie
wiirden Krieg fiihren bis zum letztenRussen.
Alles rennet, rettet....
Das war an dem Morgen, als Grossfürst Nikolai Niko-
lajewitsch schleunigst aus Insterburg verduftete. Es war noch
dunkel, da brachte man ihm die Kunde, dass die Geschichte
jetzt brenzlig würde.
Donnerwetterrief er und sprang aus dem Bett, urn
sich hastig anzuziehn. Aber da ging auf einmal das elek
trische Licht aus, und er konnte seinen Strumpf nicht
finden. Was ist denn das fiir eine verfluchte Wirtschaft
rief er warum brennt das Licht nicht
Hoheit wollen entschuldigen, aber die Sicherung ist
eben durchgebrannt.
Was, die auch schon
Sprachschwierigkeiten. Ein Offizier
hört, wie eine französiche Magd zu einem Soldaten sagt
Du gib rnir mal den Besen Erstaunt fragt der Offizier
Kann denn die Deutsch Der Soldat nimmt Stellung
Zu Befehl, Herr Leutenant. Das ist doch viel leichter als
das Französisch
Das Pulver soil in Russland knapp werden
Ich meine natürlich das Insektenpulver.
Die schonen Fraulein. Ein Feldgrauer er-
zahlt folgendes reizendes Erlebnis Als wir auf der Fahrt
nach dem Osten in Camenz (Schlesien) ankamen, waren am
Bahnhofviele schone Fraulein und gaben uns Kaffee und
Liebesgaben. Wie es sein wollte, hielt unser Wagen vor
drei schonen Fraulein, die uns halt recht gut gefielen. Ich
natürlich hatte einen fürchterlichen Hunger und Durstnahm
meinen Kübel und liess mir von einem Fraulein, welches mir
besonders gut gefiel, den Kübel mit acht Liter für mich und
meine Kameraden füllen und fing halt in meiner echt bay-
rischen Mundart an He, zie, Fraulein, machans ma mein
Kübel voll mit Kaffee, sans so guat, ich hab' an sakrischen
Durscht. Liess mich fein bedienen und mir den Kübel in
unseren Wagen reinbringen und bedankte mich recht herzlich
dafür. Es fiel mir schon ihrfeines Benehmen auf. Dann fragte
sie, ob sie uns photographieren dürfte, dann bekame jeder ein
Bild. Wir natürlich steilten uns hin und mussten dann unsere
Adressen hergeben. Und als sie sagte, wir sollten auch ein
mal schreiben, und sie uns ihre Adresse angab, steilte sich's
raus, dass sie die Prinzessin Wilhelm von Preussen war. Ich
bin schön erschrocken, die anderen beiden waren ihre Hof-
damen. Ihr könnt euch denken, wie ich baff war. Sie hatt
immer gelacht, und das fiel mir schon auf.
Zur Beachtung für die Kameraden in
j AALST
FREITAG DEN 13. AUGUST 191
Nachmittags 2 Uhr.
des Gefreiten A. Fischer, I. Comp. Batl. Hersfe
in der St Martins-Kirche zu Aalst.
1) Niederlandisches Dankgebet.
2) Trauermarsch Unseren Chop
3) Vorspiel zu Wenn ich gefallenen
einmal soil scheiden Helden Ba
*4) Fantasie über Eine feste Burg R. Reg
"Alle Kameraden sind frdl. eingeladen. Einga
zur Kirche von der Rosmaringasse aus.
Das Rathaus in Dendermonde, das unser Bild in seiner
früheren Gestalt zeigt, hat unter der Beschiessung der Stadt
(siehe den Artikel über Dendermonde in dieser Nummer)
stark gelitten. Der stolze Belfried ist im Zifferblatt der Uhr
abgeschossen worden, das Gebaude musste mit einem
Notdach versehen werden.
Die beiden Bilder aus Audenarde zeigen vielen Lesern
dieserZeitung zwei alte Bekannte. Das weltberühmte Rathaus
ist ein Meisterwerk der Gothik, es wurde in den Jahren 1525-
1530 nach den Planen der Brüsselers Van Peede gebaut.
Ergötzlich sind die zahlreichen Tiergestalten, mit denen
mittelalterlicher Humor die Fassade schmückte. Der Turm
endigt in einer Krone, auf der sich die Figur Hanschen
des Kriegers des altesten Burgers von Audenarde wie
man ihn getauft hat befindet.
Die Kirche zu Unserer Lieben Frau (Notre Dame)
liegt an die Schelde in dem Stadtteil Pamel. Sie ist eine der
altesten Belgiens, gebaut in der Zeit des Uebergangs vom
romanischen zum gothischen Styl. Man nimmt an, dass der
Bau 1234 begonnen worden ist. Die Hauptkirche von Aude
narde ist die machtige St. Walburg-Kirche, von der uns
aber kein Bild zur Verfügung stand.
Sammelbestellungen. Angehörige des Heeres
beziehen die Zeitung zweckmassig durch eine Sammel-
bestellung (mindestens 10 Exemplare) ihrer Kompagnien.
Preis 10 Pfg für die Nummer. Der Betrag ist monatlich
(oder nach Empfang von 3 Nummern) an die Schriftleitung
- Adresse Postamt Aalst (Belgien) - einzusenden.
Einzelbezug: Bestellungen an die Schriftleitung.
Der Betrag von Mk 1,50 für 10 Nummern ist i m v o r a u s
einzusenden.
Mitteilung der Schriftleitung. Die 2.Num
mer des „LANDSTURM" konnte erst am 11. August er-
scheinen, da zunachst abgewartet werden musste, ob die
Zeitung die für ihr Fortbestehen notwendige Mindestzahl
von Lesern erhalten würde. Wir hoffen aber nunmehr, sie
den Bestellern regelmassig und rechtzeitig zu den Löhnungs-
tagen zustellen zu können.
Urn Mitarbeit wird freundl. gebeten.
Insbesondere sind uns Mitteilungen über die Tatigkeit des
Landsturms in seinen mannigfachen Aufgaben und die Freu-
den und Leiden des Landsturmlebens erwünscht.
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