war sofortige Festnahme des Hoebaux erforderlieh.Hiermit wurde der Unterofflzier Best der 4. Kompagnie Land- sturm-Infanterie-Bataillons Ludwigshafen beauftragt. Best wusste, dass Hoebaux in Waelem arbeitete. Er fuhr allein auf einem Rad zur Arbeitsstaette, traf auf dem Wege einen Trupp von 80 belgischen Arbeitern mit Schau- feln ausgeruestet, die auf dem Heinweg nach Mecheln be- griffen waren. Best versperrte den Arbeitern den Weg und forderte ihnen die Personal-Ausweise ab. Als Hoebaux seinen Ausweis vorzeigte, erklaerte ihn der Unterofflzier Best fuer verhaftet und brachte ihn trotz der Drohungen der Arbeiter in sicheren Gewahrsam. Unfallverhfltung. Durch die Aufmerksamkeit des Landsturmmanns Leverman n, 4 Komp. Ldst. Batl. 2, Hamburg wurde die Lockerung der Bolzen an einer 40-50 m langen Schienenstrecke rechtzeitig entdeckt und dadurch ein groesserer Betriebsunfall verhuetet. Tatkraftige Hilfeleistung. Ein deutscher Doppeldecker musste an einer sehr sumpfigen Stelle landen, dabei sank das Flugzeug tief in den Acker ein. Alle Versuche,es wieder flott zu machen, schlugen fehl. Dem geschickten tatkraefti- gen Eingreifen des Vizefeldwebels H e u w i e s e r, Ldst. Batl. Regensburg 2,deretwa 40aus Neugierde herbeigeeilte Belgier zur Mithilfe zu bestimmen wusste, gelang es, das Flugzeug unbeschaedigt auf eine zum Aufstieg geeignete Stelle zu bringen. Noch am selben Nachmittag konnte der Fliegeroffizier an die Gefechtsfront zu neuer Taetigkeit zurueckkehren. Unfallverhfltung. Infolge zu starker Belastung und starken Windes brach zwischen 6—7 Uhr ein Telegraphen- mast an der Eisenbahnstrecke Givet-Heer-Agimont ab und legte sich mit den Drachten quer ueber das Gleis. DerLandsturmman Stol le, 1. Kompagnie 1. Land- sturm-Infanterie-Bataillons Erfurt (XI, 8), der den Unfall auf seinem Wege vom Wachlokal Givet nach der Grenz- wache als Abloesungsposten merkte, eilte, da er allein nichts auszurichten vermochte, kurz entschlossen zur Wache, um Hilfe und Laternen herbeizuholen. Durch das dicht bei der Wache befindliche Laeutewerk wurde hier bereits das Herannahen eines Zuges gemeldet. Mannschaften der Wache eilten mit dem inzwischen her- beigeholten Schrankenwaerter dem Zuge entgegen, um ihn durch Winken zum Halten zu bringen. Wenn trotzdem der lange und schwere Gueterzug die Unfallstelle etwa 30-40 m ueberfulir, wurde doch durch die sofort herabgeminderte Fahrgeschwindigkeit des Zuges erreicht, dass der Telegra- phenmast zur Seite geschoben wurde. Lediglich durch das schnelle und entschlossene Handeln des Landsturmmanns S t o 11 e ist die Entgleisung des Zuges auf der sehr wichtigen Bahnstrecke vermieden und hierdurch ein groesseres Unglueck verhuetet worden. Wertvolle Entdeckung. Dem Polizeiunteroffizier Höchc der Garnison-Kompagnie Nr. 7 in Mecheln war es bisher in mehreren Faellen gelungen, Kupferdiebstaehle im hiesigen Arsenal aufzudecken. Er batte sich dadurch einegute Kenntnis von dem verbotenen Althandel in Wertmetallen und der vorhandenen Kupfervorraete in Mecheln erworben und war daher beauftragt worden, weitere Nachforschungen nach nicht angemeldeten Kupfer- lagern in Mecheln anzustellen. Im Oktober erschien die Metallwarenfabrik Pas frères in Mecheln verdaechtig, ein derartiges Kupferlager zu besitzen. Sie hatte Auftraege zur Lieferung von Lampen uebernommen, zu deren Herstellung Kupfer notwendig war. Verschiedene Haussuchungen in der Fabrik ergaben aber nur kleine Fabrikationsbestaendo an Kupfer. Nach laengerer Beobachtung der Vorgaenge in der Fabrik gelang es dem Unterofflzier Höche mit seiner Patrouille bei einer unvermuteten, gruendlichen Untersuchung des ganzen Fa- brikgelaendes, vor allem der Fabrikhoefe, in dem aeusser- sten Fabrikhof den zugepflastcrten Eingang zu einem groes- seren Kupferlager im Keiler unter einem Fabrikgebaeude mit ueber 9000 kg. Wertmetallen aufzufinden. f\ Diese Aufdeckung fuehrte zur Beschlagnahmung und/ zum Abtransport des wertvollen Lagers nach Deutschland. Verhüteter Schaden. Dem Unterofflzier Merz/, 1. Gomp. Ldst. Batl. Deggendorf, ist die rechtzeitige Ent deckung eines Brandes im Proviant-Magazin Sous-le-Bois zu danken, auch gelang es demschnellen und sachgemaessigen Eingreifen des genannten Unteroffiziers und seiner Wach- mannschaft, des Feuers in halbstuendiger Arbeit Herr zu werden. Dadurch wurden grosse in der Naehe lagernde militaereigene Heuvorraete gerettet. Alle vorstehend genannten Landsturmleute wurden vom Herrn General-Gouverneur fuer ihr Verhalten belobigt. Ausserordentliche Anerkennung. Die Nr. 40 des Mili- taer Verordnungsblattes des General-Gouvernements in Belgien bringt zwei bayerischen Landsturmkompagnien folgende schoene Anerkennung Durch das Hochwasser der Maas im Dezember 1915 waren die Bruecken bei Beez und Vireux, sowie die ganze Schiffahrt ausserordentlich gefaehrdet. Angeschwemmte Schiffstruemmer mussten beseitigt, Schiffswracks zerstoert, die Schiffbruecke in Beez bei Namur musste ausgefahren, bei der Kriegsbruecke in Vireux mussten Notstege herge- stellt werden. Alle diese Arbeiten, die zum Teil mit Lebensgefahr ver- bunden waren, wurden von der 1. Landsturm-Pionier- Kompagnie II. Bayerischen Armeekorps und der 2. Land- sturm-Pionier-Kompagnie III. Bayerischen Armeekorps in mustergueltiger Weise erledigt. Beide Kompagnien haben ganz Hervorragendes geleistet. Viele Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften haben sich hierbei persoenlich sehr ausgezeichnet, ihre Zahl ist so gross, dass sie einzeln nicht aufgefuehrt werden koennen. Ich spreche den beiden Kompagnien meine vollste Aner kennung und meinen ganz besonderen Dank fuer die von ihnen bewiesenc Opferfreudigkeid und Pflichttreue aus. Der Gen.-Gouv. Frhr. v. Bissing, Generaloberst. Noten für die Truppen im Felde. In der Büchersammelstelle der Königlichen Hausbibliothek für Lazarett- und Feldbibliotheken. Berlin B. 2, Königliches Schloss, die bereits über 375 000 Bücher an Lazarette und Feldtruppen verschickt hat, ist jetzt auch eine Organisation zur Versendung von Gesangsnoten und Instrumental- und Orchestermusik eingerichtet worden. Das dazu notwendige Noteninaterial ist zum Teil durch reichhaltige Spenden der deutschen Musikverleger zur Verfügung gestellt worden. Ferner hat der Berliner Musikverlegerverein ein Heft von 10 Mannerchören drucken lassen und der Büchersammelstelle für ihre Zwecke in einer Auflage von 8000 Exemplaren überwiesen. Vor allem aber hat Seine Majestat der Kaiser die Mittel zur Drucklegung einer Sammlung von 24 Manner chören (Choralen, Volks- und Vaterlandsliedern) bewilligt, die in 3000 Partituren und 40 000 Stimmen als Spende Seiner Majestat des Kaisers für die Chorvereinigungen im Felde zur Versendung gelangt. Auf Ansuchen werden die Noten den Truppen im Felde und Lazaretten gern zugestelIL Angabe der Starke dereinzelnen Chore ist erwünscht.

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Landsturm | 1916 | | pagina 6