I AHerlei Fröhïiches für die
Landsturm=Wachstuben
ten ein flink Kerstmisgeschenk An die Beduerftigen
wurde warmes Unterzeug gesandt. Die 34 Eecloo'er werden
damit zufrieden sein koennen, donn zu alledem kamen
noch die vielen Paeckchen von der Familie, den Verwand-
ten und Freunden.
Junggesellensteuer in Gent.Die Stadtverwaltung vonGent
hat die Einfuehrung einer Junggesellensteuer beschlossen.
Sie trifl't alle ehelosen Maenner zwischen 27 und 65 Jahren
und kinderlosen Witwer unter 50 Jahren. Sie besteht aus
einei' Personalsteuer, die je nach dem Alter 5 - 30 Franken
betraegt und aus einem Zuschlag, der sich nach dem Werte
der Wohnung richtet und von 5 bis auf 300 Franken stei-
gen kann.
Schulzwangfiir Arbeitslose. In Etterbeek sind
fuer Lehrlinge Fortbildungskurse eingerichtet worden, die
von 205 Schuelern besucht werden. In neun verschiedenen
Abteilungen wird ueber die hauptsaechlichsten Handwerke
und Schulfaecher unterrichtet. Der Besuch ist obligatorisch
fuer alle Arbeitslosen zwischen 14 und 26 Jahren. Die
Gesamtzahl der Teilnehmer betraegt 470. Auch fuer arbeits
lose Frauen ist erst kuerzlich ein kostenloser Gewerbe-
schulunterricht eingerichtet worden, an dem uebi'igens nicht
nur Arbeitslose allein, sondern auch sonstige Interessenten
teilnehmen koennen.
Raucherwettkampf. In Belgien, dem Land der Wett-
kaempfe,werden auch oft Raucherwettkampfe veranstaltet.
Es handelt sich diesmal um ein Langsamkeits-Turnier
Es gehoert ein besonderes Talent dazu, und beinahe kann
man sagen, dass das Langsamrauchen eine Kunst ist. An
einem langen Tische harren die Konkurrenten auf das
Signal, waehrend an zahlreichen anderen Tischen ein noch
zahlreicheres wettlustiges Publikum mit wach-
samen Augen dem Fortgang des Turniers folgt. Jeder Kon-
kurrent hat einen Einsatz von 30 Centimes zu leisten. Dafuer
werden ihm drei genau abgewogene Gramm Semois-Tabak
und eine halbkurze Erdpfeife zur Verfuegung gestellt. Jeder
darf die Pfeife nach seiner Art stopfen. Und darin liegt ge-'
wissermassen schon eine Kunst. Die Konkurrenten bilden
sozusagen eine ,,.schweigsame Akademie Mit langsamen,
fast aengstlichen Bewegungen gehen sie mit ihren Pfeif-
chen um, nur sehr sparsam Luft schnappend, um ja nicht
die Glut allzusehr anzufachen. Und doch muss der Moment
des Versagens kommen. Traurig lachelnd und mit einem
melancholischen Kopfschuetteln bedeutet der ausgebla-
sene Konkurrent durch ein Zeichen einem Kommissar,
dass es vollbracht ist. Was sind drei Gramm Tabak
Augenscheinlich nicht gar viel Einem der Konkurrenten
ist es aber gelungen, 1 Stunde und 49 Minuten lang sein
Pfeifchen in Brand zu erhalten. Das war der Rekord. Unter
den in diesen Sport Eingeweihten geht jedoch das Geruecht,
dass anlaesslich eines solchen Turniers in Holland ein
Raucher 3 Stunden und 9 Minuten brauchte, um seine
3 Gramm Tumbak zu verdampfen
Folgende humorvolle Skizze entnehmen wir dem Berl.
Tagebl.
und ist in Marsch zu setzen.
In den Etappentagesbefehlen und denen der Kommandanturen
heisst es taeglich fast auf jeder Seite
und ist in Marsch zu setzen.
Getreiter Averdonk, Wehrmann Willstewoll, Ersatzreservist
Rautenstrauch fallen mir ein.
Ich sehe sie vor mir feldmarschmaessig, mit gepacktem
Affen, wohlgerolltem Mantel und fuer drei, vier Tage nicht zu
knapp verpflegt.
Sie stehen stramm. Sie haben noch ihr Soldbuch und die
letzte Loehnung zu empfangen.
Sie hatten sich schon ganz in den Gedanken gefunden, den
Rest des Krieges hier in dem kleinen Dorf an der hollaendischen
Grenze zu verbringen, Wache zu schieben, Tage, Naechte,
Wochen, Monate.
Wie lange schon ist man der Heimat fern, mit der die Feld-
post regelmaessig ziemlich schnell verbindet
Ein neuer Sohn, ein Kriegssohn ist da. Und man hat sich
noch gar nicht von Angesicht gesehen.
Ein Stall ist abgebrannt. Man kann sich das Loch, in der
Landschaft gar nicht vorstellen.
Alles ist anders. Und doch sind die Tage so gleich, so gleich..
Ploetzlich der Befehl. Woher Weshalb Und ist in
Marsch zu setzen.
Das heisst aus Ruhe in Bewegung, aus dem kleinen Krels
des bisherigen Dienstes herausgeschleudert in die grossse Zeit und
in das wei te Land.
Ein Befehl loest den anderen aus. Ein Zahnrad greift ins
andere.
Endlich ist es so weit Gefreiter Averdonk, Wehrmann
Willstewoll, Ersatzreservist Rautenstrauch wurden in Marsch
gesetzt.
Wundervolle Maschinen, die, ohnesich noch einmal umzusehen,
einem fernen Ziel entgegenstreben.
Schon verschwindet der Gewehrlauf hinter den letzten Haeusern.
Irgendwo zwischen Wiesen bewegt sich ein immer kleinerer
Punkt vorwaerts und vorwaerts, kleiner, und kleiner.
Alfred Richard Meyer (z. Z t. i m F e 1 d e).
Neues Wort: Nicht wahr, so 'ne Uniform macht
gleich 'was anderes aus einem Mann
Ja, mein Mann umarmte mich heute, vom Dienst zurueck-
kehrend, auch ganz landstuermisch!" Fl. BI.
Immer derselbe: Himmel Unser Neffe Fritz hat
einen Streifschuss bekommen Natuerlich, der nimmt
wieder alles bloss o b e r f 1 a e c h 1 i c h Fl. BI.
Kommt vor.
E r harrt im bombensichern Unterstand
Des Sturms, bereit fuer's Vaterland zum Tode.
S i e aber traeumt nur von der Mode
In ihrem bombensichern Unverstand.
Juengst hoerte ich, dass man die vlamischen Bestrebungen
unterstuetzen koenne, indem man den vlamischen Ortsbezeich-
nungen zu ihrem Recht verhelfe.
Ich erlaube mir auf dem Bahnhof Charleville die Frage
1st das der Zug nach Ryssel
Ryssel
Darauf ich Ich meine Lille
Ja, Lille da muessens halt glei Deutsch reden
Lill. Krgs. Ztg.
Musketier Piefke ist Gefreiter geworden. Am folgenden
Tage erhaelt er einen Feldpostbrief ,,An den Musketier Piefke".
Stolz laesst er den Brief mit dem Vermerk zurueckgehen Un-
bekannt
Nachdruck der durch bezeichneten Beitrage ist nur mit
genauer, [.Quellenangabe Landsturm (Aalst-Belgien)
erlaubt.