Mahnruf.
Die Jahreszeiten in Belgien.
Aehnlich lagen die Verhaltnisse in B r s s e 1. Die j
alteste Form dieses Namens ist Brok-sali. Dies bedeu-
tet Sitz am Brok. Brok ist eine Germanisierung des
keltischen Brak, d h Fluss. Bach, englisch brook.
Brussel ist also der Wohnsitz am Bache. In Wirklich-
keit hiess die Senne, an der Brüssel liegt, früher
de Braak oder de Brakel Diesen Namen finden
wir auch noch in anderen belgischen Stadtenamen,
z B. S'Graven Brakel Braine le Comte), Braine 1'Al j
leud und Nederbrakel Auch der Name der Provinz
Brabant ist so zu erklaren. Bant ist ein vlamisches
Wort und bedeutet Wiese. Brabant heisst also Wiesen
am Flusse Brakel. Der andere Name des Flusses,
namlich Senne, ist auch keltischen Ursprungs, denn
Senne ist das germanisierte keltische Sonia, das sich
auch im Sonienbosch Forêt de Soignies) wiederfindet
Aus diesen belgischen Stadtenamen geht also her
vor* dass die Bevölkerung Belgiens schon zu Casars
Zeiten eine gemischte war. Sie bestand aus Kelten und
Germanen. Diese Germanen lebten hier schon seit 100
oder 200 Jahren. An eimgen Orten hatten sie die Mehr-
heit und ïhre Sprache war die germanische. An anderen
Orten lagen die Verhaltnisse umgekehrt. Wann die
ersten Germanen nach Belgien gekommen sind, lasst
sich nicht genau festellen. Das eine aber ist sicher,dass
sie sich schon vor der Geburt Christi in Belgien ange-
siedelt haben Dr. K.
Kauft k e i n e r 1 e i fre.tndlandisc h e n
Kram! Es ist meist Schuni und Tand und als solcher
viel zu teuer
Kauft uur deutsche Waren in deutschen
Verkaufsstellen Sie sind besser, gediegener und billiger
Es ist w i d e r s i n n i g, den Feind mit gepanzerter
Faust zu bekampfen und ihn zugleich mit kaufender Hand
zu starken.
Es ist un wiirdig, fremdem Tande nachzujagen
und die weit besseren Gewerbe- und Kunsterzeugnisse der
Heimat zu verschmahen.
Mit jedem Centime, den ihr für Ladenbüter in
Feindeshand gebt, starkt ihr auf Umwegen die Wieder-
standskraft der Gegner.
Mit jedem Pfennig, den ihr in deutsche Hande
zurückgelangen lasst, fördert ihr die siegreiche Beendigung
des Krieges.
Ihr schadigt euch selbst, wenn ihr durch
falsch angewandte Kaufkraft den Feind starkt und die
Heimat schwacht.
Das V ate r land verlangt vom jedem
Deutschen, mit Gut und Blut für den Sieg einzuslehen.
Ihr, die ihr mit eurem Blut den Sieg erstrebt, werdet ihn
doch nicht mit eurem Gut hinausschieben wollen
Der kalteste Wintertag in Belgien ist im Durch-
schnitt etwa der 10, Januar der heisseste Tag der
16. Juli. Vom 11 Januar bis zum 5. Februar steigt die
Temperatur um etwa 2°. Anfang Februar erwacht d-ie
Natur aus ihrem Winterschlafdie Lerche steigt in
die Lüfte und singt ihr erstes Lied. Zwar kommen
noch oft vom 8. bis 14. Februar kalte Tage und lassen
die Sangerin verstummen, aber gegen Ende Februar
fangt das neue Leben in der Natur endgültigan. Die
ersten Blumen, Krokus und Schneeglöckchen, blühen
auf.
Im Laufe des Februar steigt das Thermometer
weiter, und am Ende des Monats hat man bisweilen
schon i5° Warme am Nachmittag. Die Gauseblümchen
kommen heraus, die Sperlinge langen an ihr Nestzu
bauen.und Fledermaus und Frosch erwachen zu neuem
Leben. Mitte Marz setzen oft Winde und Regenschauer
ein, so dass die Temperatur, die am 16. Marz schon 6°
im Tagesmittel erreicht hatte, wieder herabsinkt. Bis
zum 22. Marz dauërn diese kalten Tage, dann aber
wird es schnell warmer. Anfang April kommen die
ersten Schwalben, das Thermometer steigt mittags
bisweilen auf 20", und die Garten schmiicken sich mit
Blumen.
Gegen den i5. April erreicht die Tagestemperatur
90, bald darauf io° nun kommen die Nachtigall und
die Wachtel, der Aal steigt in der Maas hinauf, Birnen-
Aepfel und Kirschbaume blühen, und auf den Feldern
duftet der Raps.
Vom Ende April an gibt es schon heisse Tage; die
Natur entwickelt sich rasch weiter. Von den letzten
Tagen des April an bis Anfang Juni steigt die Mittel-
temperatur um etwa 6°. Der Flieder blüht aut, die
Maikafer brammen, Roggen-, Hafer- und Weizenfelder
weisen einen prachtigen Stand auf, und zahllose Insek-
ten schlüpfen aus ihren Hullen. Ende Juni und Anfang
Juli steht das Heu überall in Haufen auf den Wiesen.
Nun ist der Sommer da, die Sonne nahert sich
j ihrem Kulminationspunkt es ist eine der schönsten
Jahreszeiten.Die ersten Früchte werden reif; Kirschen,
[ohannisbeeren und grüne Erbsen können gepflückt
werden. Jetzt gibt es heisse Tage, manchmal steigt das
Thermometer auf über 3o° G, es ist die Zeit der
Hundstage. Von Mitte Juli ab erntet man die Gerste,
Himbeeren, Aprikosen und Pflaumen. Haufig gibt es
Gewitter, und die ersten Wandervögel, Ammer und
Mauerschwalbe, riisten sich zum Aufbruch. Die
Hundstage dauern bis zum II. August; die mittlere
Tagestemperatur schwankt zwischen 18 unu 190, von
Mitte Juli ab sinkt sie langsam, doch bleibt sie bis zum
21. August noch über 18'. Roggen, Weizen und Haler
werden gemaht.
Bisweilen dauert der Sommer auch hier bis in den
Herbst hinein, doch kann man von Ende August an
schon das Herannahen des Herbstes bemerken. Die
ersten 14 Tage des September sind im allgemeinen
noch die angenehmste Zeit des belgischen Klimas.
Trauben, Pfirsiche und Nüsse reifen, wahrend das
Volk der Vögel in grossen Scharen die Reise nach dem
Süden beginnt. Die Nachtigall gibt das Zeichen zum
Aufbruch, ihr folgen Bachstelzen und Schnepfen
Schwalben und Lerchen sammeln sich zur Reise, und
Mitte September verlassen ihre ersten Scharen das
Land.
Belg. Kour.
Gebe Gott, dass in rechter Weise zum Siegespreise des gewalti-
gen ausseren Kampfes die Einsicht, Einigkeit und Tatkrattder besten
Geister aus allen Lagern sich hinzugesellt und des deutschen Volkes
Kiatte nach innen und nach aussen tüchtig macht zum standhaften
Kampf für den deutschen Genius dieser grosser Zeit. Dann, aber
auch nur dann werden einst die Enkel unser gedenken mil dem
Bekenntnis das gewaltige Jahr hat nicht nur einen herrlichen Waf-
fensieg geboren, inm war auch ein grosses Fühlen und Denken und
ein klares, tatenkundiges Wollen und Wirken eigen, das die Wege
fand und die Bahnen uns sicherte zum Siege des Geistes, der das
Leben ist. Und es wird ertullt sein das heiligste Gebot und die grösste
Hoffnung einer grossen Zeit Diedrich Bischof.