Vom und für den Landsturm.
geringe Wahrheitssinn der Bevoelkerung schlimme Folgen
hatte.
Die Taetigkeit der Militaergerichtshoefe.
In der Zeit vom 1. November 1915—31. Januar 1916
sind im Gebiete des Generalgoavernements 1341 Personen
verurteilt worden, waehrend 138 Personen freigesprochen
und 1216 Personen wegen Mangels an Beweisgruenden
l'reigelassen wurden, so. dass im ganzen 1354 in Freibeit
gesetzt wurden. Die entsprechenden Zahlen fuer das vorher-
gehende Vierteljabr belaufen sich aut' 1206 verurteilte und
1157 in Freiheit gesetzte Personen.
England und die Lebensmittelversorgung Belgiens.
Als Vertreter des Rockefeller-Instituts hat sich HerrWalcott
drei Wochen in Belgien aufgehalten, urn Erhebungen ueber
das Oeuvre de la Commission d'assistance neutre und
ueber die Lage der Bevoelkerung Belgiens anzustellen. Der
Bericht betont, dass es unbedingt notwendig sei, dieses
Liebeswerk fortzusetzen, auf keinen P'all mit der Lebens-
mittelzufuhr aus irgend einem Grunde aufzuhoeren. In
diesem Bericht wider legt Herr Walcott auch zwei falsche
Geruechte, die im Ausland verbreitet sind einmal glauben
etliche, dass Belgien mehr Hilfe bekaeme, als es noetig
haette, und andererseits fuerchtet man, dass die grosse
Lebensmittelzufuhr indirekt den Deutschen zugute kaeme.
Der zweite Fall ist unparteiisch von der neutralen Kommis-
sion untersucht worden. Der Bericht zeigt deutlich, dass
von den Deutschen keine dieser Lebensmittel gestohlen
worden sind. Es unterliegt keinem Zweifel, fuegt das
Echo Beige hinzu, dass der Bericht von Herrn Wal
cott im Auslande, besonders im Lande des Herrn Wilson,
grosses Aufsehen erregen wird. Vielleicht wird er auch
unsere englischen Freunde bewegen, weniger streng den
Transport von Lebensmitteln und Rohstoffen nach Belgien
zu ueberwachen. Aus Furcht davor, dass auch nur ein ein-
ziger Deutscher Vorteile aus dieser Lage ziehe, sollte man
die Belgier nicht mit so ungeheuren Schwierigkeiten kaemp-
fen und ihnen nicht immer die Hungersnot als drohendes
Gespenst vor Augen fuehren lassen. Es waere auch wirk-
lich zu ungerecht, wenn wir noch ein zweites Mal von
einem neuen Schicksalsschlage heimgesucht wuerden,unter
dem Vorwande, dass die Deutschen die l'uer Belgien be-
stimmten Lebensmittel wegnaehmen.
AUS DER ETAPPE
Batl. Befehl vom 13. Marz Ziff. 7. Se. Exzellenz der
Herr Et. Inspekteur hat dem Batl. nachstehende Zuschrift
uebersenden lassen
Ich spreche den Unteroffizieren und Mannschal'ten
dei' 1. Komp. des Ldst Batls M e t z, die bei dem Brande in
Terjoden, GemeindeAirembodegem,sich hervorgetan haben,
Tri eine besondere Anerkennung aus
Aus dem Etappen-Befehl vom 18. Marz Dem Unter-
offlzier Thoening 2. Komp. Batl. Marburg spreche
ich meine Anerkennung aus, weil er mit eigener Lebensge-
fahr einen Kameraden vor dem Ertrinken zu retten ver-
sucht hat.
Nachahmenswert. Das 2. Ldst. Inf. Ers. Batl. Gent
hat durch eine innerhalb des Bataillons veranstaltete Samm-
lung 2139,50 Mark und das Ldst. Inf. Batl. Cal w 1500 M
Kriegsanleihe gezeichnet. B e i d e Betraege sind fuer
Zwecke der Hinterbliebenen Fuersorge
b e z wder Fuersorge fuer erblindete-
Krieger zur Verfuogung g e s t e 111 word e n.
Durch Et, Tagesbefehl vom 27. III. spricht der Herr
Etappen-Inspekteur fuer diese hoechst nachahmenswerten
Veranstaltungen den beiden Bataillonen seine volle Aner
kennung aus.
AUS DEM GENERAL-GOUVERNEMENT.
Belobigungen durch den Herrn General-Gouverneur
Rich tig es Ver hal ten. Ein Landsturmmann
(3. Komp. 1. Ldst. Batl. Neustrelitz) wurde in
Bruessel, als er auf Posten stand, ohne jeden Grund von
einem Angehoerigen der amerikanischen Gesandtschaft und
einer ihn begleitenden Dame behelligt und gereizt. Er
bewahrte seine Ruhe und handelte durchaus richtig eben-
falls der Wachhabende so dass ein Zusammenstoss, der
zu unliebsamen Folgen gefuehrt haben wuerde, vermieden
wurde.
Verhuetete Eisenbahnunfaelle. Bei einem
Lazarettzug riss eine Kuppelung und die l'uenf letzten voll-
besetzten Wagen blieben stehen, in einem anderen Falie
war ein gefaehrlicher Schienenbruch entstanden, in einem
dritten hatte der Sturm eine schwere Fichte ueber die-
Geleise. gelegt. Durch das schnelle und umsichtige Handeln
der beteiligten Bahnschutzwachen (Ldst. Ball. Lenne p,
Trier und Dresden) bei diesen Gelegenheiten wur
den Unfaelle verhuetet.
Zusammenstoesse mit Schmugglern und
Wilde ren. Bei Maubeuge, in der Gemarkung Rhode-
St. Genese, bei Liedekerke (Brabant) und bei Gaesbeek bat
ten Landsturmpatrouillenin der Nachtzeit Zusammenstoesse
mit Schmugglern und Wilderern, bei denen es zu kleinen
Gefechten kam. Mehrere Belgier und ein Landsturmmann
wurden verwundet. Ueberall gelang es, wenigstens einen
Teil des Gesindels dingfest zu machen.
Beteiligt waren Unteroffiziere und Mannschaften der
Landst. Batle. D eggen do rf, Dresden, Crefeld
und der 1. Ulanen Eskdr. Nr 7.
Guter Grenzschutz. Die 3. Komp. 2. Ldst.
Batl. Hamb u r g ist bei der Bewachung ihres Abschnitts
der Etappengrenze sehr erfolgreich gewesen. Ihre Posten
und Patrouillen haben innerhalb eines halben .Tahres insge-
samt 619 Personen beim unbefugten Ueberschreiten der
Grenze festgenommen und ihnen ansehnliche Mengen von
Zigarren, Tabak, Kaffee und Zucker, die dem Proviantamt
Mons ueberwiesen werden konnten, abgenommen.
Im Grenzschutzdienst in der Naehe von Bouillon haben
Unteroffiziere und Mannschaften der 3. Komp. Batl.Worms
insgesamt 65 Schmuggler und Grenzueberschreiter festge
nommen. Ihre Abfassung war in dem ganz unwegsamen
Waldgelaende besonders schwierig.
Ein Unteroffizier der 4. Komp. dess. Batls. fasste bei
Grand-Hezbas 5 Schmugglerinnen ab und hat durch seine
diensteifrige, zweckdienliche Taetigkeit in der betreifenden
Gegend die Ausuebung des Schmuggels fast, ganz unter-
bunden
Entdeck te Hafervorraete. Mehrere Un
teroffiziere der 3. Landst. Eskadron VIL A. K. haben bei
der Aufspuerung versteekt gehaltener und nicht angemel-
deter Hafervorraete grosse Geschicklichkeit bewiesen.Es ist
ihnen gelungen, in mehreren Gemeinden des Kreises Tour-
hai insgesamt 157 486 kg Hafer zur Beschlagnahme zu
bringen. Ein im Heeresinteresse bedeutsamer Erfolg ihrer
Anstrengungen.
Ein gemeingel'aehrlicher M e t z g e r in
Houdeng-Aimeries betrieb einen ausgedehnten Ankauf von
krepierten Tieren, deren Fleisch er verarbeitete und ver-