Dies und Das.
Allerlei aus Belgien.
don kleineren Vólkern die Freiheit der jetzt durch die eng-
lische Alleinherrschaft abgeschlossenen See erficht. Das,
meine Herren, ist das helle und verheissungsvolle Licht,
das der 1. .Tuni in unsere Zukunft wirft.
Fuer 20 Millionen Mark Muenchener Bier ins Feld.
Nicht weniger als fuer 20 Millionen Mark Muenchener Bier
ist seit Beginn der Versorgung der deutschen Truppen im
Felde mit Bier von der Muenchener Brauindustrie bis zum
1. Mai durch die Heeresverwallung bezogen worden. Die
Lieferung betraegt taeglich 2500 bis 2800 Hektoliter. Diese
Mengen werden mittels Extrazuges von Muenchen nach
den verschiedenen Kriegsschauplaetzen ausgefuehrt.
Unser Kriegsbrot. Eine Pariser Fachzeitschrift hat
juengst ueber unser Kriegsbrot ein recht guenstiges Urteil
gefaellt. Es wurde da die gute Gaerung des Teiges und
seine treffliche Backart geruelimt und betont, der Geruch
des Brotes erinnere an den des franzoesischen Roggen-
brotes. Der Gehalt an schwer verdaulichen Stoffen scheine
nicht gross zu sein und lasse auf eine normale Mischung
der verwendeten Stoffe schliessen. Wir muessen also
feststellen,sagte das Blatt zum Schluss, dass die
Qualitaet des unseren gefangenen Soldaten gebotenen
Brotes jeder Kritik standhaelt."
Eine Pfingstgabe an die Russen. Im Juni 1915 zeigten
die Russen bei Przasnyz ganz besondere Vorsicht, um ihre
Staerke und Truppenangehoerigkeit geheim zu halten. Alle
im Abschnitt Pawlowo Rovve unternommenen Versuche,
vorgeschobene Posten abzufangen, waren gescheitert und
verliefen besonders gefahrvoll, weil die Russen aus ihrer
nur 70 Meter entfernten Stellung in der Nacht bei jedem
verdaechtigen Geraeusch lebhafte Feuerueberfaelle mach
ten und am Tage auf jede Schiessscharte schossen, hinter
der sie einen Beobachter vermuteten
Trotz der unguenstigen Vorbedingungen meldete sich
am russischen Pfingstmorgen derGefreite Scharfenberg
der 7. Kompanie eines Garde-Grenadier-Regiments zu einer
l'reiwilligen Patrouille. In richtiger Einschaetzung der rus
sischen Festlagsstimmung ging Scharfenberg mit einem
Pfi ngs t r o se n s trauss und einer Flasche Kognak
am hellen Morgen bis an die Brustwehr der feindlichen
Stellung und ueberreichte seine Pfingstgabe mit mimischen
Komplimenten. Die Russen waren durch diese Hoeflich-
keitsbezeugung derartig ueberrascht und angenehm be-
ruehrt, dass sie Scharfenberg unbehelligt zurueckkehren
Hessen, nachdem er in aller Ruhe die Regimentsnummer
und die sehr dichte Grabenbesatzung festgestellt batte.
Gefreiter Scharfenberg, der aus B r e m e n gebuertig
ist, wurde fuer diese Tat mit dem Eisernen Kreuz ausge-
zeichnet und von der Division belobt. Er wurde kurz darauf
zum Unterollizier befoerdert und zeigte noch bei mehroren
Gefechten wiederliolt besondere Tapferkeit und Kaltblue-
tigkeit. Leider fand er bei einem spaeteren Angrill' den
Heldentod. Deutsche Warschauer Zeitg."
Belgier in England. Nach einer Mitteilung der belgi-
schen Gesandtschaft im Haag belaeuft sicli die Gesamtzahl
der Belgier, die sich noch jetzt in England aufhalten, auf
rund 100 000 Koepfe.
Die Zahl der Verbrechen soli nach einer Mitteilung
des Belg. Kuriers in Belgien waehrend des Krieges erheb-
lich abgenommen haben. Das ist auch kaum zu bezweifelu,
da es einerseits den Leuteu aai Geld fuer den Alkohol feldt,
auch die Festlichkeiten, bei denen es oft zu Schlaegereien
u. s. w. kam. z..B. die Kirmesfeiern auf dem Lande, nicht
abgehalten werden, andererseits die deutsche Militaer-
Polizei in den Staedten und auf den Landstrassen strenge
Zucht haelt. Einsichtige Belgier geben aucl) aus freien
Stuecken oft zu, dass die Ordnung und Sicherheit auf den
Strassen unter deutscher Verwaltung viel besser sei als
frueher.
Kriegs-Ruder-Regatta. Am Sonntag den 18. Juni d. J.
nachmittags 3 Uhr soil auf dem Terneuzer Kanal zwischen
Langerbruegge und Seebafen Gent mit Genehmigung des
Etappen-Inspekteurs eine Regatta stattlinden. Diesiegenden
Ruderer erhalten Ehrenpreise.
3."" Senior Vierer.
3.*" Gig Einer.
3.3" Pionier-Ponton-Rudern
3.50 Senior-Renn-Einer.
4."' Gig-Vierer.
4.30 Zweiter-Vierer.
4.40 Tonnen Wettfahren.
5."° Renn-Zweier mit Steuermann.
5.1U Fischer-Stechen.
5.311 Brigade-Gig-Vierer.
O."" Achter.
Es gelten die allgemeinen Wettfahrtsbestimmungen
des deutschen Ruder-Verbandes.
Aus Gent. Theaterbüro. Wahrend die Etappe der
4. Armee bistier inbezug auf kuenstlerische Veranstaltun-
gen auf gelegentliche Darbietungen angewiesen war, ist
jetzt in dem neugegruendetenTheaterbuero eineamll. Stelle
geschaffen worden, die unter Leitung des Opernsaengers
Alexander Flessburg-Hannover die Einrichtung und Ausge-
staltung von regelmaessigen Konzert- und Theaterabenden
in die Wege leiten soil.
Vielversprechend war der. Anfang, der am 27. Mai mit
einem Konzert im Konservatorium in Gent gemacht wurde.
Saemtliche Mitwirkende Frl. Maria M a i e r (Ber
lin) "Frau Kaete Ku ester-Her old (Koeln), Milit.
Telefonist Weissenborn, Armierungssoldat Metz-
ger, Vize-Feldw. d. Kraftradfahr-Abtlg. Tim aeus,
Landst. Gefr. Alfred Fischer und der Leiter der
Veranstallung Untlfz. Flessburg ernteten das wohl-
verdiente reiche Lob des vollbesetzten Saales. Moechte es
der TheaterabteiluDg gelingen, ihreferneren Veranstalltun-
gen auf gleicher kuenstlerischer Hoehe zu halten
Feier des Seesieges. In Gent wurde der glaenzende
Sieg unserer Flotte am Skagerrak durch einen Zapfen-
streicli der ganzen Garnison gefeiert. Der Zug bewegte sich
unter dem Vorantritt saemtlicher Musikkapellen von der
Kaiser Wilhelmskaserne am Suedbahnhof vorbei zum Kou
ter, wo der Kommandant von Gent die frohe Kunde von
der Groesse des Sieges bekannt gab, jubelnd Helen die
l'ausende von Soldaten in den .Tubelruf auf unseren Kaiser
ein, ein strammer Parademarsch bildete den Beschluss der
wirkungsvollen Kundgebung.
Eine Warnung an die Landwirte. Die Buergermeister
von Verviers, Hodimont, Ensival, Lambermont, Wegnez,
Pepinster, Cornesse und Heusy haben folgende Bekannt-
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